Kaum eine Spielart beim Erwerb eines Klassikers hat sich in den vergangenen Jahren so deutlich entwickelt wie Auktionen. Ob Online-Auktionen oder Präsenz-Auktionen, Autoversteigerungen beim Zoll oder Zwangsversteigerungen der Leihhäuser – die Suche nach dem begehrten Oldtimer oder Youngtimer endet immer dann, wenn der Hammer gefallen ist. Verkäufer hoffen dann auf Bestpreise für ihre Classic Cars und die Bieter suchen nach Raritäten zu günstigen Preisen.
Jack Odell, Gründer der Firma Matchbox, wollte eigentlich nur seiner Tochter den Wunsch erfüllen, ihr Spielzeug mit in die Schule nehmen zu können. Die Regel der englischen Schule besagte, dass die Kinder nur Spielzeug dabeihaben dürfen, das nicht größer als eine Streichholzschachtel ist. Und schon war die Idee geboren – Matchbox startete 1953 mit den ersten Modellen, die heute ein Vermögen wert sind. Beispielsweise ein 1967 Mercedes-Benz 230 SL, der auf einer Auktion die unglaubliche Summe von 6.392 Euro brachte oder der goldfarbene Opel Diplomat aus dem Jahre 1966, der einen Auktionswert von 7.500 Euro erzielte. Viele der in den 1950er und 1960er Jahren hergestellten Spielzeugautos, die meist im Maßstab 1:64 hergestellt werden, sind heute gesuchte Raritäten – und wenn sie noch die Originalverpackung besitzen und unbespielt sind, werden für frühe Matchbox-Miniaturautos enorme Summen bezahlt.
Klappscheinwerfer ermöglichten Designern weiteren Spielraum – sind heute aber verschwunden. Die bekanntesten Fahrzeuge dieser Gattung sind bereits Oldtimer und gefallen besonders der jüngeren Generation. Die GTÜ blickt auf den Mythos Klappscheinwerfer zurück und geht mit einem außergewöhnlichen Treffen dreier junger Autofans der Faszination „Schlafaugen“ auf den Grund.
Die sogenannte Generation Y, auch als Millennials bezeichnet, geboren in den frühen 1980er bis in die 1990er Jahre hinein und heute über 30 Jahre alt, sorgt zunehmend für spannende Veränderungen im Markt der Classic Cars. Geprägt durch Fernsehserien und Videospiele, in denen die Mutter aller Supersportwagen-Filme, die Fast & Furious Filme Pate standen, sucht diese Generation verstärkt nach den PS-starken Flitzern jener Epoche. Dieser Generationswechsel vollzieht sich derzeit auch deutlich sichtbar am Auktionsangebot der großen Auktionshäuser, die insbesondere die Sportwagen der 1990er Jahre mit H-Kennzeichen-Potential auf die Rampe rollen lassen. Ob nun Dodge Charger, Toyota Supra, Mitsubishi Eclipse, Honda Civic Coupes oder NSX, der Mazda RX-7 oder ein Jensen Interceptor – sie alle sollen von den Postern der Jugendzeit als reales Sportcoupé in die Garagen der Generation Y rollen.
Europäische Trends im Markt für Classic Cars - Mercedes-Benz sind die beliebtesten Modelle in Europa
Classic Cars sind weltweit beliebt, so auch in Europa. Doch es gibt in jedem der europäischen Kernländer (Niederlande, Belgien, Frankreich, Spanien, Portugal, Italien und den deutschsprachigen Ländern Deutschland, Österreich, Schweiz) doch den einen oder anderen Unterschied in Sachen Geschmack und Vorlieben. Eine Institution, die gemeinhin auch als Tipp unter Classic Car Freunden gehandelt wird, ist die Online-Plattform Catawiki. Aktuell sind dort vier Online-Auktionen mit teils sehr interessanten Modellen zu moderaten Preisen angeboten: Exklusive Automobile (22 Lots), Youngtimer (34 Lots), Italienische Autos (20 Lots) und Deutsche Autos (28 Lots). Das Besondere an den Catawiki-Auktionen für Classic Cars ist die vollständige Transparenz. Neben den Expertenschätzungen für die Fahrzeuge, also die sogenannten Mindest- oder Ohne-Limit-Angebote, kann der Bieter die Entwicklung der Auktion in allen Gebotsschritten mitverfolgen, bis der Zuschlag oder eben die Ablehnung das Angebot beendet. Übrigens eine gute Übung, um ein Gespür für Preisentwicklungen zu bekommen.
Eine bereits in Vergessenheit geratene Unterhaltungsform erlebt in Zeiten geschlossener Kinos und abgesagter Veranstaltungen eine Renaissance: die Rede ist von den Autokinos, die alles mitbringen, was in Zeiten des Covid-19-Virus von Seiten der Ordnungsämter vorgegeben ist: genügend Abstand untereinander, viel frische Luft im Freien, Lieferservice ans Auto und Rauchen ist auch erlaubt. Vor Jahren gab es in Deutschland noch über 40 Autokinos, bis vor kurzem waren es gerademal noch 20 Standorte in Deutschland, aber seit die Lichtspielhäuser und Kinos geschlossen bleiben müssen, schießen die Autokinos wie Pilze aus dem Boden. Allein im April 2020 wurden Deutschlandweit rund 80 Autokinos von Aachen über Bielefeld, Chemnitz, Dresden, Dortmund bis Wuppertal und Warendorf, von Süd nach Nord und sogar auf den Inseln der Nord- und Ostsee neu eröffnet.
Am 25. Mai 1990 wurde der erste Mazda MX-5 in Stuttgart zugelassen. Der kleine Roadster mit dem spritzigen 1,6 Liter-Triebwerk und dem knackigen Fünfgang-Getriebe verzückte vor 30 Jahren die Autowelt. Er war wie eine „Erlösung“, denn es gab damals keine bezahlbaren Autos für Frischluftfans. Mit einem Neupreis von 34.850 Mark wurde der nur 980 Kilogramm schwere Sportwagen schnell zum Bestseller – und jetzt ist er ein „echter“ Oldtimer.
Das Oldtimer-Virus hat sich am Corona-Virus infiziert und ist auf Schleichfahrt gegangen. Wichtige Highlights, Messen, Ausfahrten und Rallyes wurden abgesagt, der Handel mit historischen Fahrzeugen ist ebenso wie der Handel mit Kraftfahrzeugen fast gänzlich zum Erliegen gekommen. Einzig die Online-Auktionen nehmen zu, aber die Käufer spielen auch hier nur mit angezogener Handbremse und unter Vorbehalt mit, denn Vorbesichtigung oder gar Probefahrt wird nicht angeboten. Und selbst wenn einer ein Schnäppchen machen konnte, steht er spätestens zu Hause vor der geschlossenen Kfz-Zulassungsstelle. Europas Classic Car Gemeinde ist fest im Griff des COVID-19-Virus.
Bremen Classic Motorshow 2020: Der Stand F32 der GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung GmbH in Halle 5 ist wie jedes Jahr ein gesuchter Anlaufpunkt für die Freunde klassischer Fahrzeuge. Und wie jedes Jahr gibt es am neugestalteten Stand ein Highlight für die Oldtimerfans – ein rechtsgelenkter roter VW-Käfer, der einst Mitglieder der „Australian National Antarctic Research Expedition“ zu ihrer Forschungsstation am Südpol brachte. Aber es sollte noch besser kommen. Ronald Genßler, Oldtimer-Enthusiast aus dem Bonner Raum, besuchte die GTÜ Oldtimer-Experten am Stand und hatte eine Mappe unter dem Arm, deren Inhalt die GTÜ Classic Experten in Begeisterung versetzte.
[F-Kubik] Halwart Schrader ist Jahrgang 1935. In Braunschweig geboren, waren auch die folgenden Kriegsjahre nicht einfach. Der Wiederaufbau prägte seinen Alltag. Mit 18 Jahren und gerade erworbenen Führerschein bemerkte Schrader früh, dass alte Fahrzeuge in der Gunst der nach Neuem strebenden Gesellschaft keine Wertschätzung erfuhren. Gerade in den frühen Jahren der prosperierenden Bundesrepublik begann die Wegwerfgesellschaft, mit deren Problemen wir noch heute kämpfen. Dem drohenden Verlust manchen Kulturguts versuchte er sich mit verständlichen Botschaften entgegenzustellen.
Die automobile Welt hat sich in den letzten Wochen einschlägig verändert: Die Lungenkrankheit Corvid-19 mutierte zum Veranstaltungskiller und verdrängte die Diskussion über die Geschwindigkeitsbegrenzung aus der Medienlandschaft. Erst untersagten die Schweizer Behörden Veranstaltungen mit mehr als 1000 Besuchern wie „The ICE“ in St. Moritz und in Folge auch die 90. Ausgabe des Genfer Automobilsalons. Dann zog das bevölkerungsreichste Bundesland Nordrhein-Westfalen nach und die Veranstalter der Techno Classica zogen die Reißleine. Die S.I.H.A. möchte in den Juni verschieben. Die Diskussion, wer auf welchen Kosten sitzen bleibt, wird ihren Höhepunkt erreichen.
GTÜ-Classic präsentierte auf der Retro Classics Stuttgart 2020 die Oldtimer-Statistik 2019 · Mit dem Fahrzeugalter sinkt die Mängelzahl · Von den Vorkriegsfahrzeugen kommen fast 80 Prozent mängelfrei durch die Hauptuntersuchung