Die Millennials sorgen für Veränderung im Markt - Videospiele und Fast & Furious lassen grüßen

Die sogenannte Generation Y, auch als Millennials bezeichnet, geboren in den frühen 1980er bis in die 1990er Jahre hinein und heute über 30 Jahre alt, sorgt zunehmend für spannende Veränderungen im Markt der Classic Cars. Geprägt durch Fernsehserien und Videospiele, in denen die Mutter aller Supersportwagen-Filme, die Fast & Furious Filme Pate standen, sucht diese Generation verstärkt nach den PS-starken Flitzern jener Epoche. Dieser Generationswechsel vollzieht sich derzeit auch deutlich sichtbar am Auktionsangebot der großen Auktionshäuser, die insbesondere die Sportwagen der 1990er Jahre mit H-Kennzeichen-Potential auf die Rampe rollen lassen. Ob nun Dodge Charger, Toyota Supra, Mitsubishi Eclipse, Honda Civic Coupes oder NSX, der Mazda RX-7 oder ein Jensen Interceptor – sie alle sollen von den Postern der Jugendzeit als reales Sportcoupé in die Garagen der Generation Y rollen.

Japanische Sportwagen mit Power unter der Haube

Allen voran sind da insbesondere die japanischen Sportwagen, die um 1990 auf den Markt kamen und auch sofort mit H-Kennzeichen versehen als PS-Boliden auf die Straßen rollen können zum Spaßfaktor mit vergünstigten Steuern und Versicherung geworden.

 

Honda NSX (NA1) 1990-1997

Da wäre beispielsweise das mittlerweile sehr gesuchte Honda NSX Coupe der ersten Generation (NA1) das zwischen 1990 und 2005 in verschiedenen Versionen als zweisitziger Mittelmotor-Sportwagen angeboten wurde. Rennversionen dieses Typs wurden mit Werksunterstützung noch bis Ende 2009 im Motorsport eingesetzt. Der NSX gilt aber auch wegen seiner Ausstattungen als technischer Vorreiter und kostet mit einer Note 2 heute bereits 60.000 Euro. Der NSX ist der erste japanische Seriensportwagen, der weitgehend aus Aluminium gebaut wurde und sowohl eine elektronische Lenkunterstützung als auch eine elektronische Drosselklappen-Steuerung hat (Drive-by-Wire). Sein V6-Motor erreicht Drehzahlen bis 8000 U/min, die aus 3.0 Liter Hubraum 201 kW (274 PS) zaubern. Die erste ab August 1990 verkaufte Modellversion (Code NA1) hatte einen quer eingebauten 3,0-Liter-V6-Saugmotor mit vier -obenliegenden Nockenwellen und 90 Grad Zylinderbankwinkel (Motorcode C30A) mit vier Ventilen pro Zylinder und programmgesteuerter Saugrohreinspritzung. Die Kraft des NSX-Motors wurde über eine Zweischeibenkupplung und ein 5-Gang-Schaltgetriebe übertragen. Von Beginn an wurde in allen Modellversionen ein 4-Kanal-Antiblockiersystem (ABS) verwendet, das nach Werksangaben für ein präziseres Handling bei einer Vollbremsung sorgen sollte. Kein Wunder das dieser Porsche und Ferrari Jäger in den Fast & Furious-Filmen seinen Auftritt hatte.

 

Nissan 300 ZX (Z32) 1989-2000

Ein weiteres Sportcoupé, das heute mit Note 2 rund 18.000 Euro kostet und mit beachtlicher Leistung auf den Markt rollte, war der Nissan 300ZX mit Frontmotor und Hinterradantrieb, dessen erste Generation Z31 noch als Datsun 300 ZX auf den Markt kam. Ab der Version Z32 wechselte man den Markennamen zu Nissan. Dieses Modell der Version Z32 war in Europa bis zum Spätsommer 1995 erhältlich, während er in den USA noch bis Ende 1996 verkauft wurde.

Ende 1989 kam der 300ZX (Code: Z32) auf den heimischen Markt. Anfangs gab es nur den 300ZX Twin Turbo, der über einen Twinturbo-V6-Motor mit drei Litern Hubraum und einer Leistung von 208 kW (283 PS) verfügte (mit Automatik: 268 PS), die abgeregelte 250 km/h ermöglichten. Die Saugmotor-Variante des gleichen Triebwerkes verfügte über 165 kW (225 PS), wurde jedoch nicht in Europa angeboten. In Deutschland wurde der 300ZX von Mai 1990 bis September 1995 verkauft. Die Ausstattung war für den damaligen Standard bei allen Modellen reichhaltig: serienmäßige elektrische Fensterheber, Soundanlage, ab 1994 auch ab Werk mit einem CD-Radio gekoppelt, T-bar-Dach (beim Coupe) und wer wollte konnte sich die von Nissan selbst entwickelte Allradlenkung HICAS liefern lassen.

 

Toyota Supra (MA70/MA71, 1986–1992)

Toyota Supra ist ein Sportwagen, der zuerst als Ableitung des im Herbst 1970 präsentierten Coupés Celica (als Celica Supra) entwickelt und ab Anfang 1986 als eigenständiges Modell vermarktet wurde ohne den Namenszug Celica. Der Zusatz „Supra“ sollte die herausragende Stellung dieses Modells signalisieren, die im Herbst 1987 dann mit einem 235 PS Turbo-Motor geliefert wurde. Das umfangreichste Facelifting erfolgte aber 1991, als das neue Toyota Emblem und die 5-Sterne-Felgen eingeführt wurden. Der Motor wurde nur um zaghafte 3 PS auf 238 PS gesteigert, allerdings gab es vom MA70 (A70) ein auf 500 Stück limitiertes Homologationsmodell mit der Bezeichnung Turbo-A (7M-GTE Turbo A). Dies war notwendig, da das damalige Gruppe-A-Reglement dies vorschrieb, falls ein modifizierter Turbolader eingesetzt werden sollten. Die Turbo-A-Modelle leisteten 204 kW (270 PS) und wurden leider nur in Japan verkauft. Auch wenn die Produktion dieses sehr gesuchten Modells der dritten Baureihe bereits 1992 auslief, ein Auftritt in einem der zahlreichen Fast & Furious Filmen war diesem Modell sicher. Sportwagen dieser Supra Serie mit 330 PS und Targa-Karosserie rufen heute als Note 2 einen Marktwert von rund 47.000 Euro auf.

 

Mitsubishi 3000 (Generation 1: 1990-1994)

Der Mitsubishi 3000 GT wurde von Sommer 1990 bis Mitte 2000 in Nagoya (Japan) gebaut. Der 3000 GT, in vielen Ländern auch als GTO bekannt, ist weitgehend baugleich mit dem Dodge Stealth, der damit als direkter Konkurrent gegen Toyota, Nissan und Honda antrat. Das Sportcoupé vereint in der Top-Version, die in Europa als 3000 GT und in den USA als VR4 angeboten wurde, für die 1990er-Jahre innovative technische Systeme wie Allradlenkung, elektronisch geregelte Stoßdämpfer sowie aktiver Frontspoiler und Heckflügel. In Deutschland startet das Fahrzeug erst im Juni 1992 und die Basismodelle der ersten Baujahre waren noch mit 12V-SOHC-Motor erhältlich. Diese erste Generation des Mitsubishi 3000 (mit Klappscheinwerfern) wurde von Sommer 1990 bis Herbst 1994 gebaut, zu der sich 1994/95 in Deutschland eine Beckenbauer-Edition gesellte, die in einer Kleinauflage von 30 Exemplaren in Lamborghini-Gelb lackiert war und mit Remus-Sportauspuff, OZ-Futura-Felgen und einem C-Netz-Telefon geliefert wurde. Der Motor des Mitsubishi 3000 GT ist der Mitsubishi Motors 6G72. Die Leistung von 210 kW (286 PS) erreicht der Motor im 3000 GT mittels Turboaufladung durch zwei parallel geschaltete Mitsubishi Heavy Industries Turbolader. Der Marktwert dieser Fahrzeuge liegt aktuell bei Note 2 bei rund 17.000 Euro.

 

Mazda RX-7 – die 3. Generation (FD3S, 1991–2002)

Ein weiterer innovativer Sportwagen aus japanischer Produktion wurde mit Mazda RX-7 beigesteuert, der von Frühjahr 1978 bis Sommer 2002 produziert wurde. Die Besonderheiten des RX-7 sind sein Wankelmotor und seine Klappscheinwerfer. Der RX-7 (Code: FD) stellte die konsequente Weiterentwicklung zum Vorgänger dar und wurde ab 1991 geliefert. Mit einem erneut verbesserten und immer noch turbogeladenen 13B-REW-Wankelmotor wurde in der letzten Ausbaustufe eine Leistung von 206 kW (280 PS) bei 6500 U/min erreicht. Der FD war das leistungsstärkste Modell aus der RX-7-Reihe, das in Deutschland nur von Frühjahr 1992 bis Anfang 1996 angeboten wurde. Das deutsche Modell hatte folgende technische Kerndaten: 2-Scheiben Wankelmotor mit 1308 ccm (2× 654 ccm), Höchstgeschwindigkeit 250 km/h. Auch dieses Modell gehört heute zu den gesuchten Sammlerstücken, die mit einem H-Kennzeichen gefahren werden können und als Mazda RX-7 Turbo mit 240 PS Leistung rund 18.000 Euro Marktwert in Note 2 aufweisen.

 

Japanische Supersportwagen der 1990er Jahre, heute begehrte Sammlerstücke und Lieblinge der Generation Millennials (Y). Fotos: Archiv MCOM