Automobilhistoriker der ersten Stunde
Schrader wollte Bewahren und das Bewusstsein für nachhaltige Technikentwicklung dokumentieren. Er wählte 1957 den Weg über einen Hamburger Verlag, berichtete zunächst gelegentlich über Motorhistorie und nutzte auch den Kommunikationsweg als Korrespondent mehrerer in- und ausländischer Automobil-Zeitschriften. Sein früh gesammeltes Wissen wurde bald in Fachbüchern veröffentlicht und bewegte schon zehn Jahre später erste Gruppen von Fahrzeug-Veteranen- Sammlern, später auch Oldtimer genannt, die mit dazu beitrugen, das Bewusstsein in der Gesellschaft für Technikgeschichte zu wecken, sich zu engagieren und so rechtzeitig die verbliebenen Fragmente zu erhalten. So manche Werkstatt- oder Schraubergemeinschaft lebte von seinen motivierenden Texten und Abbildungen.
Mit eigener Oldtimerzeitschrift
1974 wurde Schrader Herausgeber und Chefredakteur der ersten deutschsprachigen automobilhistorischen Fachzeitschrift, mit der er gegen die Vernichtung von Kenntnissen im Handwerk, in der Dokumentation und letztlich für den Erhalt technischen Kulturguts wirken konnte. So manchem Jugendlichen wurde so frühzeitig praktische Anregungen und auch Orientierung gegeben. Schrader wurde einer der auflagenstärksten Fachbuchautoren, der in mehreren Nationen für seine Veröffentlichungen ausgezeichnet wurde. Durch seine anerkannten Recherchen und vielbeachteten Dokumentationen trug Schrader ganz wesentlich dazu bei, dass die Öffentlichkeit das Interesse für das technische Kulturgut Automobil entdeckte und zugleich damit für nachfolgende Generationen Wissen und Erfahrung erhalten werden konnte.
Immer noch aktiv
Viele Jahrzehnte hat Schrader als Autor, Übersetzer und Publizist gewirkt. Noch heute begleitet der 85-Jährige in ehrenamtlicher Funktion fahrzeughistorische Arbeitskreise, Organisationen und Verbände. Im „Forum für Fahrzeuggeschichte“ ist er als Mitbegründer seit 2001 aktiv beteiligt. Halwart Schrader gilt als „zentraler Protagonist der Oldtimerei in Deutschland“ (Auto Bild Klassik Nr. 10/2018).
Am 9. März 2020 wurde ihm durch den Landrat des Landkreises Uelzen, Dr. Heiko Blume, im Namen des Bundespräsidenten die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik verliehen. Halwart Schrader lebt nach verschiedenen Stationen in Berlin, Hamburg, München und Honfleur mit seiner Frau Mila in einem historischen Schulhaus in Hösseringen im Heidekreis Suderburg.